Aktuator

Im industriellen Bremsbereich bezieht sich ein Steller auf die Energiequelle oder Energieumwandlungseinheit innerhalb einer Bremse. Er ist dafür verantwortlich, eine Form von Energie – wie elektrische, hydraulische oder pneumatische Energie – in mechanische Kraft oder Drehmoment umzuwandeln. Dadurch treiben er die mechanischen Komponenten der Bremse (z. B. Bremsbeläge, Bremsarme) an, um Reibung zu erzeugen und so Brems- oder Freigabemaßnahmen zu erreichen.

Einfach ausgedrückt: Wenn die Bremse als System betrachtet wird, ist der Steller ihr „Herz“ oder ‚Muskel‘ – die Kernkomponente, die die Bremse „bewegt“.

Basierend auf der Energiequelle umfassen die gängigsten Stellerarten in industriellen Bremsen:

Elektromagnetischer Aktuator: Nutzt das Magnetfeld, das von einer energisierten elektromagnetischen Spule erzeugt wird, um den Armatur zu betätigen oder zu lösen. Dies ist die am weitesten verbreitete Art, die häufig in Servomotor-Sicherheitsbremsen, Aufzugszugmaschinenbremsen und ähnlichen Anwendungen eingesetzt wird.
Hydraulischer Aktuator: Betätigt einen Kolben mit Hochdrucköl, das von einer Hydraulikstation geliefert wird, um erheblichen Schub zu erzeugen. Wird häufig dort eingesetzt, wo extreme Bremskräfte erforderlich sind, wie bei Windturbinen-Yaw/Pitch-Bremsen und Hafenkranbremsen.
Pneumatischer Aktuator: Nutzt komprimierte Luft, um den Kolben zu bewegen. Bietet schnelle Reaktionszeiten, sauberen Betrieb und minimale Kontamination, was ihn ideal für Präzisionsanwendungen wie Spannungsregelung macht.
Feder-Aktuator: Ein spezieller, aber kritischer Aktuator, der häufig in Sicherheitsbremsen zu finden ist. Seine Bremskraft wird durch eine kraftvolle vor-komprimierte Feder bereitgestellt, während externe Energiequellen (elektrisch, hydraulisch, pneumatisch) wirken, um die Federkraft zu überwinden und die Bremse zu lösen. Bei Strom- oder Druckverlust drückt die Feder sofort die Bremsbeläge an, um zu verriegeln und die Sicherheit zu gewährleisten.
Aus professioneller Sicht kann die Diskussion über Bremsen nicht vom Aktuatortyp getrennt werden. Die Wahl des Aktuators bestimmt direkt die Haltekraft, die Reaktionsgeschwindigkeit, die Steuerungsmethode, die Kosten und ob die Bremse „sicher im Falle eines Ausfalls“ ist. Daher beinhaltet eine genaue Beschreibung einer Bremse typischerweise die Angabe „hydraulische Sicherheitsbremse“ oder „elektromagnetische Abschaltbremse“, wobei ‚hydraulisch‘ und ‚elektromagnetisch‘ genau auf die jeweiligen Aktuatortypen verweisen.

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